„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne….“ – als Hermann Hesse
sein berühmtes Gedicht „Stufen“ schrieb, war er gerade von einer langen
Krankheit geheilt. Er wusste die lange Zeit des Leidens besiegt zu haben und
feierte den Neubeginn mit anrührender Lyrik, die uns auch heute noch bewegt.
An Silvester feiern wir auch etwas neues, einen Anfang.
Deshalb werden gute Vorsätze gefasst, etwas soll anders werden.
Viele Menschen bezweifeln die Sinnhaftigkeit guter Vorsätze,
wie z.B. auch ein taz-Autor in einem Kommentar vor ein paar Tagen. Er
kritisiert, dass neue Vorsätze meist für andere gefällt werden – um dem Partner
zu gefallen oder den Chef zu beeindrucken. (http://www.taz.de/!5260775/)
Ich möchte widersprechen. An Silvester 2014 habe ich mir
vorgenommen, mich im Fitness-Studio anzumelden und endlich mal wieder zum
Hautarzt zu gehen. Dieser zweite Vorsatz hat mein Leben gerettet. Hätte ich ihn
nicht gefasst (und umgesetzt!), müsste ich eventuell jetzt schon um mein Leben
kämpfen. Die Stelle, wegen der ich bei meiner Hautärztin war, stellte sich als
eine harmlose Alterswarze heraus. Daneben jedoch wurde ein malignes Melanom
entdeckt. 0,66mm Eindringtiefe – ab 1mm kann man davon ausgehen, dass der Tumor
streut und Metastasen bildet.
Vor ein paar Tagen bin ich mit unserem Hund durch den Wald
gelaufen und habe überlegt, was ich mir für 2016 vornehmen werde. Ein paar gute
Dinge sind dabei raus gekommen. Vielleicht bin ich ein Mensch, der Zäsuren oder
Rituale benötigt, um Änderungen in Gang zu kriegen.
Mein Vorsatz seit 2015: Nie wieder ohne Vorsatz ins neue
Jahr!
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