Mittwoch, 18. Februar 2015

Endlich alles weg!

Die Dame der Bettenvergabe konnte mir bereits drei Tage später ein Bett anbieten - am Freitag ging es ab in die Klinik. Meine Schwester begleitete mich. Ihr hatte ich den Befund zwei Tage zuvor per Telefon mitgeteilt; sie war stark, aber ich wusste, dass es sie umhauen würde.
Morgens um acht Uhr erhielt ich mein Zimmer, kurze Zeit später erwartete mich der Arzt. "Wir schneiden um die Stelle herum das Gewebe heraus. Dann machen wir noch eine Blutuntersuchung und überprüfen die Lymphknoten. Wenn alles unauffällig ist, können Sie ganz beruhigt sein. Die Tumordicke ist so gering, dass Sie danach nur noch zur Nachsorge kommen müssen."
Das beruhigte mich - vor allem war ich für die unaufgeregte Art des Arztes dankbar. Er untersuchte mich sehr gründlich am ganzen Körper und fand aber keine weiteren Stellen, die hätten entfernt werden müssen.
Mittags wurde ich operiert. Ein kleiner Raum, in dem ich meine Kleidung ausziehen und ein OP-Hemdchen sowie eine grüne Kappe für die Haare anziehen sollte. Ich wurde in den OP gerufen und legte mich mit dem Bauch auf eine Liege. Der Arzt knetete meinen Rücken (vermutlich, um zu sehen, wieviel Haut er zur Verfügung hat) und fragte, ob ich wüsste, was nun gemacht würde. "Klar", sagte ich, "Sie schneiden einen Zentimeter der Haut ab, um das gesamte eventuell befallene Gewebe zu erwischen." - "Ja, ja - aber das bedeutet, dass wir einen Zentimeter im Umkreis um die Stelle schneiden. Das wiederum heißt, dass das Loch mind. 2,5cm groß sein wird. Wir werden auch möglichst tief schneiden, um alles zu erwischen." Ich schluckte. Das war mir nicht klar gewesen. Viel Zeit, um mich an den Gedanken zu gewöhnen, hatte ich nicht. Der Arzt betäubte meinen Rücken mit einem lokalen Anästhesiemittel und dann ging es los.
Eine Stunde lang schnitt und nähte das Team rund um den "Dottore", der in Griechenland aufgewachsen und mehrere Jahre in Italien gelebt hatte. Dann war das Werk vollbracht. Eine Schwester geleitete mich zum Bett und ich hatte zum ersten Mal das Gefühl, dass es jetzt geschafft war. Der einzige Gedanke, den ich hatte, war: Alles ist raus, endlich!
Das erste Bild nach der OP.


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